Immer häufiger wird die Forderung nach pelletiertem Klärschlamm in Ausschreibungen aufgestellt, weil ein gepresstes und staubfreies Produkt beispielsweise für den Transport deutlich günstiger und sicherer ist.
Um den vorbehandelten Klärschlamm pelletieren zu können, muss ein Feststoffgehalt von 70-95% hergestellt werden. Dieser Schritt wird mithilfe einer Entwässerung und anschließender Trocknung (oder einer Kombination von beidem) erreicht. Die Vorbehandlung des Klärschlammes in einem Faulturm wirkt sich positiv auf die Durchsatzleistung der Presse und den dabei entstehenden Verschleiß der Presswerkzeuge aus. So werden bei einem Feststoffgehalt von 70% weniger feste Pellets hergestellt als bei 90%. Welcher Prozentsatz notwendig ist, hängt von der Verwendung des Klärschlammes ab.
Das Schüttgewicht der Klärschlammpellets liegt bei ca. 800kg/m³
Konstruktion:
Hohe Anteile organischer Substanz führen zu voluminösen getrockneten Klärschlämmen, die bei Schüttgewichten von 150 - 200kg/m³ vor der Presse nur mit besonderen Einrichtungen dosiert werden. Außerdem muss vor der Pelletierung eine Vermahlung stattfinden. Unsere Klärschlammpelletieranlage baut sich daher mithilfe eines Vorbehälters auf, dem unsere Mehrfachschnecke nachgeschaltet ist. Anschließend wird das Produkt gemischt und gelangt schließlich in unser KAHL-Presssystem. Auf der von uns eingesetzten Flachmatrizenpresse erfolgt eine Vermahlung mithilfe der Kollerrollen auf der Matrize. Für Klärschlamm ist dieses System besonders geeignet, da es sich problemlos an schwankende organische Anteile anpasst.
Möglichkeiten und Vorteile:
- Lebensdauer der Presswerkzeuge liegt bei regulären Betriebsbedingungen zwischen 1500 und 2000 Stunden
- Staubanteil ist mit weniger als 1% sehr gering – bezogen auf eine Staubpartikelgröße von >0,5mm
- Umfangsgeschwindigkeit liegt bei maximal 2,5m/s und die Flächentemperatur weit unterhalb von 120°C
- Durch den automatischen Betrieb sind Betriebsphasen von ca. 3 Monaten möglich. Während dieser Zeit arbeitet die Pelletieranlage unbeaufsichtigt. Nach drei Monaten werden jeweils die festgelegten und vorbeugenden Reparaturen durchgeführt, bevor die Anlage wieder ihren Betrieb aufnimmt.