Wie läuft die Agglomeration in der Wirbelschicht ab?
Ein pulverförmiges Ausgangsprodukt wird in der Wirbelschichtanlage fluidisiert, also mit Luft verwirbelt. Über Sprühdüsen werden die fluidisierten Partikel mit einer Flüssigkeit benetzt. Die Wirbelschicht bietet die idealen Voraussetzungen, um die Partikel in einen Zustand zu bringen, in dem sie rundum für den Sprühnebel zugänglich sind. Nach Aufsprühen einer Flüssigkeit haften die Partikel aufgrund der Oberflächenfeuchte und ggfs. des in der Flüssigkeit enthaltenen Binders zu Agglomeraten zusammen. Auf diese Weise können z.B. Stäube gebunden oder Produkte leichter löslich werden. Auch die Entmischung von Pulverkomponenten wird reduziert. Als Sprühlösung können neben Wasser auch Vitamine, Fett oder Lecithin aufgebracht werden und einen Zusatznutzen erzielen.
Wie bei der Sprühgranulation sind auch bei der Agglomeration durch die Vielzahl variabler Parameter praktisch unendliche Möglichkeiten zur Definition der Partikeleigenschaften denkbar: Porosität, Korngrößenverteilung, Schüttdichte, Staubanteil und Löslichkeit können auch in der Wirbelschicht-Agglomeration je nach Zielvorgabe genauestens aufeinander abgestimmt werden. Da jede Substanz andere Prozessbedingungen erfordert, können mit Laborversuchen, wie wir sie in unserem Technikum durchführen, im Vorfeld die optimalen Parameter getestet werden.
Anwendungsbeispiel: Löslichkeit verbessern
Eine Pulverrezeptur, die aufgrund des hohen Fettanteils schlecht löslich ist, wird in der Wirbelschicht instantisiert. Als so aufbereitetes Pulver lässt es sich in heißem Wasser schnell und klumpenfrei zubereiten.
Weitere Anwendungen:
Mischungen stabilisieren, Feinstaub binden, Verpressbarkeit ermöglichen
Beispielprodukte:
- Getränkepulver (Kakao, Cappuccino)
- Babynahrung
- Instantdrinks, Automatenmischungen (Vending)
- Soßenpulver
- Pharmazeutische Pulver
- Vitamine
- Stärke
- Milchpulver
- Laktose
- Zuckeraustauschstoffe
- Premixes für Futtermittel